F a m i l i e n Q u i r i n g

Die bisherigen Betrachtungen über die Herkunft beziehen sich in erster Linie auf die

m e n n o n i t i s c h e n   Ahnen Quiring.

Die ältesten Namenserwähnungen Quiring befinden sich im Kirchenbuch Groß Nebrau des Kreises Marienwerder in Westpreußen. Dort sind zu Beginn des 17. Jahrhunderts 2 Familien Quiring in der heute noch geläufigen Schreibung genannt, also noch bevor der Krijn van der Meulen oder Vermeulen, wie im mennonitischen Lexikon erwähnt, seinen Vornamen zu Quirin verändert haben soll. Dass die mennonitischen Quiring von ihm abstammen sollen, kann infolge dessen n i c h t stimmen. Die beiden vorerwähnten Familien lebten in den Ortschaften Schinkenberg und Kanitzken. Von dort nahmen, so weit sich das bisher feststellen läßt, die Familien Quiring mennonitischer Konfession ihren Ausgang.

Selbstverständlich sollen die Quiring Namensträger anderer Herkunftsgebiete nicht außer acht gelassen werden, wie die Lebensläufe/Lebensgeschichten und diverse Regionen und Aufzeichnungen zeigen.

Preußen

 

 

Preußen war ein seit dem Mittelalter bestehendes Land zwischen Ostsee, Pommern, Polen und Litauen, dessen Name aber von 1701 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges auf ein weit größeres, aus dem Kurfürstentum Brandenburg entstandenes Staatswesen angewandt wurde. Ursprünglich meinte „Preußen“ nur den Kern des Deutschordensstaats und die aus ihm hervorgegangenen Herrschaftsgebiete außerhalb des Heiligen Römischen Reiches. Nachdem die Herzöge von Preußen und Markgrafen von Brandenburg aus dem Haus Hohenzollern 1701 den Titel „König in Preußen“ angenommen hatten, wurde der Name auf ihre sämtlichen Besitzungen inner- und außerhalb des Reichs ausgedehnt. Die ursprüngliche historische Landschaft Preußen, benannt nach ihren baltischen Ureinwohnern, den Prußen, entsprach in etwa dem späteren Ostpreußen. Nachdem der Deutsche Orden das Preußenland unterworfen hatte, für das er aufgrund der päpstlichen Bulle von Rieti (1234) keinem weltlichen Lehensherren unterstand, bildete es zusammen mit Pommerellen das Zentrum des Deutschordensstaates.[1] Dessen Gebiet wurde beim Zweiten Friedensschluss in Thorn 1466 geteilt: in das der polnischen Krone direkt unterstehende Königliche Preußen, das Pommerellen einschloss, und in den Restordensstaat, der ebenfalls die polnische Lehenshoheit anerkennen musste. Durch die Säkularisierung des Restordensstaates entstand 1525 das weltliche Herzogtum Preußen,[2] das 1618 durch Erbschaft an die Kurfürsten von Brandenburg fiel. Diese regierten nun beide Länder in Personalunion. Kurfürst Friedrich Wilhelm konnte das Herzogtum 1657 aus der polnischen Lehensherrschaft lösen. Da es außerhalb der Reichsgrenzen lag, war es nunmehr souverän, so dass sich Kurfürst Friedrich III. 1701 als Friedrich I. zum „König in Preußen“ krönen lassen konnte. Die Mark Brandenburg blieb nach wie vor das Zentrum des hohenzollernschen Herrschaftsgebiets, für das sich in der Folgezeit allmählich die zusammenfassende Bezeichnung Königreich Preußen einbürgerte. Im 18. Jahrhundert stieg das Königreich unter der Regierung Friedrichs II. zur europäischen Großmacht auf und löste 1866 infolge des Deutschen Krieges Österreich als führende Macht in Deutschland ab. 1871 vereinte Preußen alle deutschen Staaten mit Ausnahme Österreichs unter seiner Führung. Fortan war es der dominierende Teilstaat des Deutschen Reiches. Nach dem Sturz der Monarchie in der Novemberrevolution von 1918 wurde aus dem Königreich der republikanisch verfasste Freistaat Preußen. Während der Weimarer Republik war es ein Bollwerk der Demokratie, im sogenannten Preußenschlag wurde seine Landesregierung jedoch 1932 von der Reichsregierung entmachtet. Im Kontrollratsgesetz Nr. 46 vom 25. Februar 1947 verfügte der Alliierte Kontrollrat der vier Besatzungsmächte in Deutschland die rechtliche Auflösung Preußens. De facto hatte es bereits mit dem Kriegsende 1945 aufgehört, als Staat zu bestehen. Sowohl die Deutsche Demokratische Republik als auch die Bundesrepublik Deutschland und viele ihrer Länder haben preußische Traditionen weitergeführt. Die Gebiete, die bis 1918, also zum Zeitpunkt seiner größten Ausdehnung, zu Preußen gehörten, teilt sich Deutschland heute mit fünf weiteren Staaten (Belgien, Dänemark, Polen, Russland und Litauen).

Quelle: Wikipedia

Westpreußen

 

 

Aus Geschichte und Landschaft

Das Land zu beiden Seiten der unteren Weichsel war bis 1918 eine Provinz im Königreich Preußen und bis zum Inkrafttreten des Versailler Friedens am 10 Januar 1920 in dem ebenfalls zum Deutschen Reich gehörenden Freistaat Preußen. Im Westen grenzt Westpreußen an Pommern, im Osten an Ostpreußen und im Süden an Posen. Die Landschaft wird geprägt durch die Weichsel, ihren Mündungsarm Nogat und zahlreiche andere Flüsse und viele Seen. Von Südosten kommend bahnt sich die Weichsel vorbei an Thorn, Kulm, Schwetz, Neuenburg, Mewe, Dirschau und Danzig den Weg zur Ostsee. 232 Kilometer durchfließt der Strom Westpreußen. Seine Nebenflüsse Brahe, das Schwarzwasser, Montau, Ferse und Mottlau münden von Westen, Drewenz und Ossa von Osten kommend in die Weichsel, die Liebe in die Nogat. Im westlich der Weichsel gelegenen Pommerellen liegen die etwa 2.500 Quadratkilometer große Tucheler Heide und die Kaschubische Schweiz mit dem 331 Meter hohen Turmberg zwischen Berent und Karthaus. Östlich des Stromes reicht mit dem Kulmer Land, Pomesanien und Pogesanien der preußische Landrücken bis fast an die Weichsel und Nogat heran. Seine höchste Erhebung ist hier mit 197 Metern der Butterberg bei Elbing, nahe dem Frischen Haff. Das Weichsel-Nogat-Delta umfaßt die Werder zwischen Danzig, Dirschau, Marienburg und Elbing. Das Land liegt bis zu 1,8 Meter unter dem Meeresspiegel.

 Mit Zustimmung von Kaiser und Papst begann im frühen 13. Jahrhundert der von Herzog Konrad von Masowien ins benachbarte Kulmer Land gerufene Deutsche Orden die Gründung des Deutschordensstaates Preußen. Dadurch wurde das im späteren Westpreußen gelegene Kulmer Land zur Keimzelle des Staates. Gewaltige Burgen, zahlreiche Kirchen, Rathäuser und andere bedeutende Bauwerke erinnern auch noch im 20. Jahrhundert an diese besondere Epoche in der Landesgeschichte. Nach der Ordensherrschaft war das westliche Preußenland ab 1454/1466 bis 1772 ein Ständestaat unter der Oberhoheit der Krone Polen, in dem die großen Städte Thorn, Elbing und Danzig die Stellung von Stadtrepubliken einnahmen. Seit 1772;Thorn und Danzig ab 1793;gehörte dieser Teil des Preußenlandes zum Königreich Preußen. Die Wiedervereinigung der beiden 1466 getrennten altpreußischen Landesteile war 1773 für König Friedrich II. 8211; den Großen 8211; der Anlaß, die Namen Westpreußen dem westlichen und Ostpreußen dem östlichen Landesteil zu verleihen. Marienwerder war Sitz der Provinzialbehörden für Westpreußen, zu dem auch der Netzedistrikt mit Bromberg als Hauptstadt gehörte. Mit Bildung der modernen Provinzen 1815 wurde Danzig Sitz des Oberpräsidenten und damit Hauptstadt von Westpreußen. Der Oberpräsident von Westpreußen, Theodor von Schön, übernahm 1824 auch das Amt des Oberpräsidenten der Provinz Ostpreußen. Unter Schöns Leitung erfolgte 1829 die Vereinigung der beiden Provinzen zur Provinz Preußen im gleichnamigen Königreich. Königsberg blieb Provinzialhauptstadt. Die Auflösung der Provinz Preußen geschah 1878. Gleichzeitig wurden die Provinz Ostpreußen mit der Hauptstadt Königsberg und die Provinz Westpreußen mit der Hauptstadt Danzig wiederhergestellt. ...

Der Frieden von Versailles teilte die 1922 aufgelöste Provinz Westpreußen, durch den die Hauptstadt Danzig den Status einer Freien Stadt erhielt.

Neben einer intensiven Landwirtschaft mit einer z.B. stark ausgeprägten Zuckerindustrie verfügte das Land über ansehnliche andere Industrien. Schiffbau, Maschinenbau, Holz- und Tabakverarbeitung wurden weit über die Provinz hinaus bekannt oder erlangten sogar Weltgeltung.

 

Aus "Westpreußen-Karte"; Hans-Jürgen Schuch, Herausgeber: Verlag DER WESTPREUSSE, Von-Kluck-Straße 23, D-4400 Münster, Gesamtherstellung: Druckhaus Fromm, Osnabrück, unveränderter Nachdruck 1985

 

Beiershorst (Pomeranian Voivodeship, Poland)

 
Beiershorst ist im evangelischen Zentralkirchenbucharchiv in Berlin im Kreis Marienburg, Provinz Westpreußen, unter Tiegenort neben anderen Ortschaften verzeichnet. Dort finden sich die frühesten Eintragungen von Quiring Familien aus dem Jahre 1766.
 
Beiershorst (now Wybicko, Poland)
Source: Wikipedia Commons

 
Detailed map of Beiershorst, 1925.
Source: Archiwum Map Zachodniej Polski

Beiershorst (also known as Beyershorst and Beierhorst; now known as Wybicko; coordinates: 54.2398, 19.0593 [54° 14′ 23″ N, 19° 3′ 33″ E]; population in 1905, 175; in 2012, 175) is located approximately 5 kilometres (3 miles) north-west of Nowy Dwór Gdański (Tiegenhof), 23 km. (14 mi.) north of Malbork (Marienburg), 23 km (14 mi.) north-west of Elbląg (Elbing), and 32 km. (20 mi.) south-east of the regional capital Gdańsk (Danzig).

Beiershorst was founded by Dutch settlers in 1591 in the Scharpau area, a desolate marshland owned by the city of Danzig. As the area was at or below sea level, early settlers used windmills, dikes, and drainage channels to reclaim the land. Until 1793 Beiershorst was part of Danzig in Royal Prussia (also known as Polish Prussia) in the Kingdom of Poland. The Second Partition of Poland in 1793 added Danzig and its surrounding territory to the province of West Prussia. Beiershorst was situated in the district (Kreis) of Marienburg until the establishment of the Free City of Danzig in 1920. The village came under the control of Nazi Germany during World War II until February 1945, when it was occupied by Soviet forces and returned to Poland. Today it is a village in the administrative district of Gmina Stegna, within Nowy Dwór Gdański County, Pomeranian Voivodeship.

In the 1793 Danzig census there were eight Mennonite families in Beiershorst with the following surnames: Bargen, Claassen, Enss, Epp, Isaac, Neustaedter, Quiring, and Reimer. In 1820, Beiershorst/Baerenkampe had 125 residents, including 47 Mennonites.

Mennonites who were residents of Beiershorst were members of the Bärwalde Mennonite Church.

 

Quelle: Wolf, Hans-Jürgen. "Familienforschung in Westpreußen." Web. 22 June 2020

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